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Lernen im Grundschulalter

Lernen im Grundschulalter

Im Grundschulalter arbeitet das kindliche Gehirn weiter daran, die zuvor gebildeten Synapsen zu festigen. Wie vielfältig und intensiv dies geschieht, hängt größtenteils davon ab, wie stark das Kind (und somit dessen Gehirn) in seinen Erfahrungen und Sinneseindrücken gefordert wird. Nicht umsonst stellte der Entwicklungspsychologe Jean Piaget fest: «Wer einem Kind die Lösung eines Problems sagt, betrügt es um seine eigenen Erfahrungen.» Und genau diese Erfahrungen sind es, welche unsere neurologische Entwicklung vorantreiben und aus welchen wir am meisten lernen. Darüber hinaus kann sich das menschliche Gehirn Lerninhalte viel leichter und länger merken, wenn diese eigenständig erarbeitet wurden.

Haben Kinder auf diese Weise etwas Neues gelernt, setzt der bekannte Aha-Effekt ein und das Glückshormon Dopamin wird freigesetzt. Die Konsequenz hiervon ist wiederum, dass Schüler mehr Spaß am Lernen haben, wenn sie sich den Stoff selbst aneignen, ihr Bedürfnis nach Bestätigung befriedigt wird und ihr Selbstwertgefühl steigt. Zudem prägen sich Lerninhalte viel stärker ein, welche mit Emotionen verbunden wurden, sowohl mit positiven als auch negativen.

Verraten Sie nicht einfach die Lösung

Es treten folgende Konsequenzen ein, wenn Sie Ihrem Kind die Lösung eines Problems verraten oder es den Lernstoff nicht selbstständig erarbeiten lassen:

  • Sie bremsen die Bildung weiterer Synapsen und somit die Weiterentwicklung der Denk- und Lernfähigkeit, Informationsverarbeitung und Wahrnehmung.
  • Ihr Kind wird sich die Inhalte weniger leicht und lang merken können.
  • Sie betrügen ihr Kind um dessen Lernerfahrung.
  • Ihr Kind wird weniger Spaß am Lernen entwickeln.
  • Das Selbstwertgefühl ihres Kindes wird weniger stark gefördert.
Dies bedeutet, dass sich die entscheidenden Lernstrategien und Einstellungen bereits im Grundschulalter bilden. Lernen will gelernt sein, schon in der Grundschule.

Helfen Sie ihrem Kind, seine eigenen Lernfähigkeiten zu entwickeln

Durch folgende Tätigkeiten helfen Sie ihrem Kind, seine eigenen Lernfähigkeiten zu entwickeln:

  • Helfen Sie ihrem Kind bei den Hausaufgaben nur, wenn notwendig. Wenn Sie dies tun, achten Sie aus oben dargelegten Gründen darauf, dass das Kind trotz ihrer Hilfe die Aufgabe selbst erarbeitet.
  • Lernen Sie Ihr Kind langfristiges und vorausschauendes Planen und stellen Sie sicher, dass es den Sinn davon versteht (Tests, Klassenarbeiten, Referate).
  • Bringen Sie Ihrem Kind bei, wie man ein Hausaufgabenheft oder einen Terminkalender führt.

Und das Wichtigste: Machen Sie Ihr Kind darauf aufmerksam, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und möglichst effektiv zu arbeiten, während es an den Hausaufgaben sitzt.